Judith Stehlik ist die angenehmste Fotografin der Welt.
Als sie fünfzehn war, machte sie ihre ersten Fotos. 
In der Schule, mit einer Canon A1. Am liebsten fotografiert sie Gesichter.
Die der anderen. Das eigene.
Für Gesichter hab ich mich immer schon am meisten interessiert.
Die Konzentration, die sich beim Fotografieren mit Judith plötzlich einstellt.
Es geht ihr um Präsenz, einen besonderen Ausdruck.
Ich geb den Menschen die ich fotografiere den Raum, den sie brauchen.
Mal mehr Platz, mal weniger Platz.
Es fühlt sich für sie an, wie in einem Spannungsfeld zu stehen,
gemeinsam mit der anderen Person. 
Und sie sagt oft: Es geht ums fühlen.
Judith liebt Licht.
Tageslicht.
Sie nimmt das, was da ist und verstärkt es.
Ob ein Foto gut wird, weiß ich sofort.
Noch bevor sie abgedrückt hat.

Barbara Zeman 

Ich hab noch nie so schön ausgesehen

Marianne Vlaschits. 

Es war mal ne Fotografin namens Stehlik
die verhielt sich nie streng und befehlig
Von feinstem Gespür
war die Arbeit mit ihr 
Hinterher ist man friedlich und selig

Clemens Setz